Sind meine Ideen ausreichend durchkonstruiert geht die Arbeit erst richtig los. Ich muss jetzt meine Lösung für das Kundenprojekt so modifizieren, dass sie auch für den 3D Druck geeignet ist. Ja, es stimmt – man ist mit dieser Fertigungstechnologie frei von Formen, aber nicht frei von Regeln. Welches Material? Gibt es dünne Stege? Wo ist die „Sichtseite“? Wo kann ich die Stützkonstruktionen setzen?…
Apropos Material… Für unseren 3D Drucker der Firma Formlabs, habe ich eine große Auswahl an geeigneten Werkstoffen. So sind aktuell über 20 verschiedene Materialien verfügbar.
Je nachdem was die Konstruktion verlangt, kann ich einen Werkstoff wählen, welcher zum Beispiel einem PC/ABS (Kunststoff für die meisten Gehäuse zum Beispiel Fernbedienungen usw.) ähnelt oder aber einem Silikon.
Da wir oft Silikon-Schaltelemente einsetzen, ist das Material „Elastic“ zum Beispiel eine gute Alternative, um für Tastengeometrien und Taktilität eine schnelle Erstbewertung durchzuführen.
Im nächsten Schritt widme ich mich der Software. Hier hat Formlabs ein spezielles Programm entwickelt, mit dessen Hilfe ich das, was ich zu Beginn im CAD-Programm erstellt habe, auf der Druckplattform platzieren und die dafür notwendige Stützstrukturen einfügen kann.
Anschließend entnehme ich den Prototyp der Baublattform und gebe ihn für weitere Minuten in den „Cure“. Das ist wiederum eine spezielle Maschine, die dazu dient, das Material zu härten.
Zum Schluss befreie ich den Prototyp behutsam von seiner Stützstruktur. Er ist nun fertig und kann zum ersten Mal verwendet werden.
Nie wieder ohne!
Mein Fazit zu den neuen Möglichkeiten des 3D-Druck ist überaus positiv.
Prototypen, welche sich für den 3D-Druck eignen, kann ich nun zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten und Zeit, selbst erzeugen. Die gedruckten Teile eignen sich sowohl für die Bewertung verschiedener Designs, für bestimmte funktionale Tests als auch für frühe Bemusterungsstufen.