BEDIENOBERFLÄCHEN AUS GLAS…WIRKLICH EINE SO GLASKLARE SACHE?
Dieser Frage widmet sich unser Entwicklungs-Leiter, Jens Kieselbach, in einer neuen Blogserie zum Thema „Kapazitive Bedienoberflächen“.
Meine Erfahrungen mit Bedienoberflächen aus Glas
Bedienoberflächen aus Glas oder ähnlichen Materialien liegen seit ein paar Jahren im Trend. In dem Zweiteiler möchte ich die auf meinem Weg gesammelten Erfahrungen offenlegen und diskutieren. Es gibt den geflügelten Ausspruch “Bei Bedienoberflächen aus Glas gibt es nur Virgins und Victims!”, welchen man immer mal wieder hört. Diese Blogreihe zeigt Ihnen Grenzen, aber auch Chancen kapazitiver Bedientechnologien auf. Außerdem trägt sie am Ende dazu bei, dass Sie zu keiner der genannten Gruppen gehören müssen – sondern zu den „Winnern“ zählen werden.
Wir müssen reden!
Seit ich mich mit Bedienoberflächen aus Glas befasse, konfrontieren mich Kunden mit den immer gleichen Fragen und Problemstellungen.
- Wann ist der Einsatz von Glasoberflächen vorteilhaft?
- Welche Grenzen gibt es?
- Wie sicher ist die Bedienung?
- Welche Designmöglichkeiten gibt es?
- Welche Covermaterialien sind möglich?
- Welche Reinigungsmöglichkeiten gibt es?
- Wie dick oder dünn darf das Glas sein?
Nun… aus meiner Erfahrung heraus ist es wichtig, so früh wie möglich zu verstehen, welches Ziel unsere Kunden mit dem Einsatz einer Technologie (generell) verfolgen. Das spart in der Regel Kosten, Zeit und manchmal auch Frustration – auf beiden Seiten.
Oft ist es zu Projektbeginn einfacher auf bestimmte Anforderungen Rücksicht zu nehmen oder noch neue unbekannte Aspekte zu klären. Welcher Entwickler kennt nicht den Satz „Aber der Designer hat gesagt, dass…“ – nichts gegen unsere Designer-Kollegen – sie dienen in dem Kontext nur als Beispiel. Es hat sich gezeigt, dass gerade der frühe Abgleich der Anforderungen und das gegenseitige Verständnis des „Warum“, auf beiden Seiten einiges vereinfacht und den nachträglichen Projektverlauf entspannt.
Vorausschicken möchte ich, dass, auch wenn wir oft von „Glasbedienflächen“ reden, auch andere nichtleitende Covermaterialien, wie zum Beispiel Acrylglas, Polycarbonat oder Corian verwendbar sind, wenn deren Eigenschaften dem Produkt genügen. Auch muss es nicht immer ein kapazitives Bedienelement hinter Glas sein. Wir bieten auch optische Bedienelemente hinter Glas an, welche andere Vorteile bieten und oft erst in Kombination zum optimalen Ergebnis führen.
Im nächsten Teil gehe ich konkret auf die beliebtesten Fragen unserer Kunden zu den Punkten Design, Hygiene und Umweltbedingungen kapazitiver Glasbedienoberflächen ein … bleiben Sie neugierig!
Ein Blick in die Vergangenheit
Mein erster Berührungspunkt mit Bedientechniken hinter Glas liegt im Jahr 2008. Im Jahr zuvor kam das erste iPhone von Apple auf den Markt, damit wurde die Technologie der kapazitiven Dateneingabe regelrecht revolutioniert.
Erste Versuche mit den damals zur Verfügung stehenden ICs / Schaltkreisen waren durchaus interessant, jedoch gab es noch diverse Probleme in der sicheren Umsetzung und Akzeptanz beim Einsatz als Volltastatur.
Mit der schnell fortschreitenden Entwicklung auf dem Gebiet der kapazitiven Bedientechnologie, wurde ich zunehmend mit Anfragen zu kapazitiven Bedienelementen konfrontiert. Hier konnten meine R&D-Kollegen und ich in kurzer Zeit, gemeinsam mit unseren Kunden, erfolgreich einige spannende Projekte realisieren. Immer häufiger rückten dabei die neuen Möglichkeiten, die die Bedienoberfläche Glas mit sich brachte, in den Fokus. Durch den intensiven Austausch mit unseren Kunden, konnte ich seinerzeit viele Anregungen und auch Praxisprobleme mitnehmen, deren Lösungen letztendlich auch zu besseren Produkten und einem maßgeblichen Know-how-Zuwachs führten. Das war ein wichtiger Lernprozess!
Irgendwann war dann der Markt auch reif für Glastastaturen. Ab 2014 brachte das Unternehmen GETT die CK-Reihe der Premiummarke Cleankeys® auf den Markt. Die aktuelle und fünfte Generation, die Baureihe Cleankeys® CK5, verfügt über eine erprobte Sensortechnologie, kompakte Abmessungen, ein kombiniertes XXL-Touch-/ Numpad und – besonders wichtig – sie erfüllt die strengen und neuen Anforderungen der EMV-Norm EN 60601-1-2 Edition 4, oft kurz EMV Edition 4 genannt.
Wie man sieht, ist hier ein ständiger Lernprozess im Umfeld der technologischen Weiterentwicklung, der Kundenanforderungen und auch neuer Anwendungsgebiete im Gange. Das bedeutet aber auch, dass wir hier über viele Jahre eine praxisnahe und kundenorientierte Kompetenz zu den Themen Steuerung mit Glas und „interaktives Glas“ erworben haben. Diese geben wir gerne weiter, indem wir den Kunden Lösungen anbieten, welche nicht nur im Labor gut funktionieren. Ein paar dieser Erfahrungen möchte ich nun mit Ihnen teilen.